Tradition und Ausrichtung
Genau 33 Herren waren es, die an einem Samstag – genauer: am 4. Mai 1872 – zur Gründungsversammlung der „Lesegesellschaft zu Cöln“ zusammenkamen, um Bildung und Kultur in unserer Stadt zu fördern und den Bürgern näherzubringen. […]
Das Lesen war laut der Gründungsmitglieder der Königsweg zu Bildung. Und Bildung wiederum war der Hauptzweck der Geselligkeit. Seit über 150 Jahren lebt die Lese diese Tradition und passt sie den Zeitgeschehnissen an, ohne die Gründungsidee und das gesellschaftliche Miteinander aus dem Blick zu verlieren. […] Bis heute stellt unsere Lesegesellschaft eine feste Größe des gesellschaftlich kulturellen Lebens in Köln dar. Die Stiftung der Minerva Colonia als Göttin der Weisheit und Schutzpatronin der Dichter und Lehrer, die Kooperation mit Run & Ride for Reading e.V. und dem Leselauf, viele Gesellschafts- und Leseabende und der jährliche Neujahrsempfang sind nur ein kleiner Auszug der vielen Aktivitäten der Lese. […]
Es ging und geht stets darum, Frohsinn mit Tiefsinn zu vereinen. Geselligkeit und Kultur mit einer Portion Lokalkolorit bilden unseren Kern. In dieser Idee ist unsere langjährige Tradition ebenso begründet wie unsere weitere Ausrichtung. Halten wir auch in den nächsten 150 Jahren unserer ereignisreichen Gesellschaftsgeschichte die vielfältige Kultur in Köln sowie das kölsche Brauchtum lebendig.
Dafür setzen wir unter der Devise „Leben – Wachsen – Blühen“ auf Innovationsgeist ebenso wie auf Beständiges.
Egon Michelske, Präsident, zur Veröffentlichung unserer Festschrift
Köln, im Mai 2023